07.10.2014,
Jan:
Heute steht mit 68 km und nominell 1650 Hm die kürzeste Etappe unserer Sierra-Nevada-Umrundung an. Nach dem späten Abendessen gestern können wir so auch bequem später starten. Heute starten wir in drei Gruppen um 10 Uhr, 10.15 Uhr und 10.30 Uhr.
Der Himmel ist wieder strahlend blau, die Steigung in wunderschöner, schon von gestern bekannter Landschaft sanft, die Stimmung gut, und so rollen wir gemütlich nach oben. Die Streckenführung stellt den Guide heute vor große Schwierigkeiten. Die erste Verpflegung bei Km 28 liegt am Abzweig unterhalb des Puerto de la Ragua, und bis dahin müssen wir 1, 2, 3, ... insgesamt 0 Mal abbiegen.
Da wir unseren Zerstörungsgrad noch als weitaus zu gering erachten, schießen wir an der Verpflegungsstelle vorbei, an der wir die 08/15 genannte Gruppe 1b aufrollen. Wir wollen nämlich vor der Verpflegung noch die 5 km und 350 Höhenmeter zum Puerto de la Ragua anhängen, die heute eigentlich nicht auf dem Programm stehen. Am Samstag werden wir hier aus der Gegenrichtung zurückkommen, aber wir wollen schon einmal einen Vorgeschmack auf den 2000 m hohen Pass bekommen, auch wenn Hagen sagt, dass sich die andere Seite mit deutlich schmalerer Straße weitaus mehr lohne.
Das hält uns aber gar nicht davon ab, den Anstieg sehr schön zu finden. Sonderlich wehren tut sich der Anstieg auch nicht. Erstaunlich wiederum, wie die Bäume hier zunehmen, je höher man kommt, und am Pass ist es deutlich lieblicher als am Verpflegungs-Abzweig. So können wir uns entspannt zum Passschildbild aufstellen und uns zurück in die Abfahrt stürzen. Jetzt verstehen wir auch, wieso der Anstieg uns so leicht fiel: ein bissiger Wind pfeift uns entgegen und bremst uns auf dem Weg zur Verpflegung aus.
Als wir dort ankommen, ist Gruppe 2 gerade gestartet, und unser Erweiterungskonzept scheint genau aufzugehen. Eule und Christine verpflegen uns in gewohnt herzlicher Manier, und wir rollen die herrliche Abfahrt nach Laroles herunter, die mit Tief- und Weitblicken alles andere als geizt. Sowieso... Diese Weitblicke...
Von Laroles geht es ebenso herrlich weiter, und ebenso entspannt wie zuvor. Nachdem wir gestern ordentlich gedrückt haben, gibt es heute eine unausgesprochene Übereinkunft, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Anders als vor der Verpflegung reiht sich nun ein verschlafenes Dorf an das andere, und als wir die Gruppe 2 wieder stellen, fallen wir ins dortige Café ein.
5 km vor dem Hotel steht Christine und labt uns noch einmal, damit wir in der langen Zeit bis zum Abendessen nicht verhungern. Wunderbar.
Auch so finden wir um 20 vor Vier fast sofort unser Hotel und verlieren nur einen Teilnehmer bei der Suche. Da wir keine Handynummer haben, geht Dietmar ihn suchen, und dank seines Einsatzes können wir kurz danach Wiedervereinigung an der Hotelbar feiern, an der wir nun dem Abendessen entgegen fiebern.
Schön wars... und morgen solls noch schöner werden.
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