Zielort: Auch der heutige Zielort - Villars - liegt mit 1300 Metern noch in den Bergen. Nach so viel Höhenluft werden wir wohl mit dickerem Blut nach Hause kehren als seinerzeit die Team Telekom Profis. In Villars ist es ähnlich wie in Crans Montana: Im Winter fährt man Ski, im Sommer spielt man Golf. Will heissen: Zermatt, Crans Montana, Villars ... die Höhe über Meer spiegelt in etwa auch die Höhe der Grundstückpreise wieder. Aber wir wollen ja hier kein Chalet kaufen, sondern die Bergwelt, die Aussicht und die schönen Pässe geniessen. Villars profitiert vom trockenen Klima im Wallis und einer sonnenexponieren Lage auf einer Bergschulter mit Blick auf das Rhonetal, hier schon tief im französisch-sprachigen Teil der Schweiz.
Etappe: Von Crans-Montana führt eigentlich nur ein Weg nach Villars, derjenige durchs Rhonetal. Das wäre aber ganz und gar nicht quaeldich-Style. Und nachdem wir auf der Schweiz-Rundfahrt 2012 mit dem Autozug durch den Lötschbergtunnel gefahren sind, uns 2014 in die Berninabahn gesetzt haben machen wir uns in der dritten Ausgabe eine Gondel zu Nutze um der wenig spannenden und verkehrsreichen Fahrt durch das Rhonetal zu entgehen. Dafür können wir ein weiteres Highlight einbauen das wohl die wenigsten kennen, nämlich den Col du Sanetsch. Dieser wurde leider nie fertiggestellt und so ist die Nordseite bestenfalls mit einem MTB fahrbar. Die Südseite ist hingegen landschaftlich ausserordentlich schön, aufgrund der inexistenten Verkehrsbedeutung sehr ruhig und sportlich anspruchsvoll.
Doch der Reihe nach. Von Crans Montana geht es gleich los wie am Vortag von Zermatt. Auf den ersten 25 Kilometern geht es vorwiegend bergab. Gleich wie am Vortag geht es dann auch gleich richtig schön zur Sache und wir werden froh sein steht die Sonne noch tief. Wie so oft in den Rebbergen: Hier wurden die Wege kurz gehalten - ergo steil. Für den weiteren Verlauf verweise ich hier gerne auf die ausführlich und schön zu lesende
Passbeschreibung. Fakt ist, dass es knappe 20km berghoch geht und die Passhöhe auf 2'250 Metern liegt, Ausblicke, Strassenführung und Naturerlebnis aber für die Strapazen mehr als entschädigen.
Oben am kleinen Stausee planen wir die Mittagsrast ein, so dass wir in aller Ruhe in 6er Paketen mit der Seilbahn nach Gsteig gondeln können. Die Räder kann man wahlweise an die Gondel anhängen oder in die Gondel reinnehmen. Wer sich das nicht so plastisch vorstellen kann, dem sei
dieses Bild nahegelegt. Wird sicher lustig!
Ab Gsteig geht es dann wieder in bevorzugter Manier auf 2 Rädern zurück ins Wallis. Zuerst über den Col du Pillon, der sich mit dem am dritten Tag befahrenen Brünigpass ein Kopf-an-Kopf Rennen um den langweiligsten Pass der Woche liefert. Dieser führt nach Les Diablerets, ein Musterbeispiel wie ein Skiort eine schöne Bergregion verschandeln kann.
Ab hier fahren wir über den Col de la Croix. Sobald wir Les Diablerets hinter uns gelassen haben erwarten uns noch 8km sehr schöner Passfahrt auf recht schmaler Strasse. Ein verkerstechnisch unbedeutender und richtig schön zu fahrender Pass fernab vom Rummel den man von den innerschweizer Pässen kennt.
Ab dem Col de la Croix geht es durch liebliche Berglandschaft knappe 10 Kilometer bergab bis zum Zielort Villars.