01.09.2016,
Jan:
Tagesbericht vom 31.8.2016. Ein wunderschöner Tag liegt hinter uns! Nachdem mir
AP berichtet hat, dass die Abfahrt des Pradel neu aufgeschottert wurde, entscheiden wir uns, die Runde Pradel-Pailhères gegen Chioula-Sept-Frères-Pailhères zu tauschen, wie Torsten sie spontan 2014 zur Entschärfung der Runde gefahren ist.
Der Chioula in der Morgensonne ist ein Traum. Zwar ist die Auffahrt zum Pradel schöner, aber die Passhöhe des Chioula ist wunderbar weitläufig mit tollen Aussichten. Unentschieden! Der weitere Verlauf ist aber deutlich schöner auf dieser Runde, da wir hinter der Passhöhe über rollende Hügel durch Kulturlandschaften gleiten, was man beim Pradel gar nicht hat.
Die D20 hinunter auf schmalster Straße in dichtem Wald ist leider auch neu aufgesplittet, was das Durchkommen etwas verzögert. Unten treffen wir auf die Abfahrt vom Pradel und können noch einen letzten Blick auf die enge Schlucht erhaschen, die vom Pradel runter kommt. Insgesamt finde ich diese Variante schöner und abwechslungsreicher, so dass ich zukünftig diese Runde zum Standard machen werde.
Jetzt geht es richtig giftig zur Sache, denn die ca 250 Höhenmeter in Richtung Aunat wollen bezwungen werden. Hart, aber herrlich. Vor Aunat erreichen wir die Hochebene, die wir sogleich wieder in Richtung Süden verlassen, zur Aude abfahrend. Unglaubliche Felsformationen und -durchfahrten zwingen uns zu multiplen Fotostopps.
Im Audetal essen wir neben einer Tankstelle authentisches Croque Monsieur (geht so) und brechen dann noch kurz vor der sportiven Gruppe, die uns in der Abfahrt zur Aude überholt hat, zum Port de Pailhères auf.
Ein paar Meter kann ich mit Sabine hochdrücken, die wirklich einen unglaublichen Zug drauf hat und ihre Männer an jedem Berg stehen lässt. 1200 Höhenmeter pro Stunde sind ein Wort. Noch vor Mijanes lasse ich sie ziehen, denn der Abzweig ist nicht beschildert, und zuletzt sind hier ein paar Leute falsch gefahren. Gute Ausrede, was?
Gerade geselle ich mich zu Peter und Thomas, die angenehme 900 Höhenmeter pro Stunde "Ruhetagleistung" anschlagen, da steht Matthias da mit einem Platten. Den behebe ich natürlich - ist ja mein Hobby. Danach wirds aber schmerzhaft, denn Matthias will seine Gruppe wieder auffahren, wobei ich ihm kurz Gesellschaft leiste, mich dann aber wieder um meine kümmere. Nur wenige Fotostopps später sind wir schon am Pass. Geil! Ein epischer Tag.
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Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute bleiben wir in Ax-les-Thermes, so dass wir einmal keinen Koffer packen müssen. Diese vierte Etappe würde sich damit als Ruhetag anbieten. Nicht zu fahren ist allerdings keine Option, denn die geplante Tour ist für mich die schönste der Rundfahrt. Auch so ist sie mit 80 km und 2.600 Hm human.
Beim Col du Pradel sollte man sich nicht von seiner geringen Höhe von 1680 m täuschen lassen - er ist ziemlich anspruchsvoll, und dank schmalster Straße in eher mittelgebirgiger Landschaft sehr schön.
Auch die weitere Fahrt durch die Kulturlandschaften der nördlichen Pyrenäenausläufer gefällt. Grandios wird es bei der Abfahrt in das Audetal, die kühn in den Pyrenäenfels gemeißelt ist.
Der Ostanstieg zum Col de Pailhères ist für mich in einem Atemzug zu nennen mit dem Stilfser Joch, dem Galibier, dem Gaviapass und der Kaunertaler Gletscherstraße und gehört somit zu meinen fünf Lieblingspässen.
Schmalste Straße mit unzähligen Kehren in wunderschöner Landschaft - Radlerherz, was willst du mehr?