30.06.2016,
Jan:
Wir sind am Mittelmeer!
Schon mal die Bilder.
Geil! Bericht später! (entfällt wg Dolce Vita).
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Das heutige Ziel ist das Meer, die thyrrenische Küste, Etappenort Forte dei Marmi (wo die Gruppe sich auf zwei Hotels verteilen wird).
Der Weg dorthin ist lang und auch wenn nominell auch nur ein Pass auf dem Programm steht, die Höhenmeter addieren sich bei der Überquerung des gesamten Apennin.
Natürlich: es ginge auch einfacher. De facto könnten wir durch das grosse Tal des Taro, welcher am Passo del Bocco (den Ligurienteilnehmern natürlich ein Begriff) entspringt und etwas südlich von Salsomaggiore Richtung Po fliesst. Dann über den Passo del Brattello ins Tal der Magra welche bei La Spezia ins Meer fliesst. Dieser Weg wäre wohl lang, aber deutlich einfacher. Aber auch schade um all die tollen Nebenstrassen welche man bei einer Apenninquerung fahren kann! Also wählen wir die Nebenstrassenvariante.
Hügelig geht es los und wehmütig werden wir an die Asphaltdecke in Südtirol zurückdenken. Mal gut, mal schlecht, hier muss man immer auf alles gefasst sein und sich konzentrieren. Über kleine Strassen erreichen wir nach 25km und den ersten paar hundert Höhenmetern besagtes Tarotal. Diese folgen wir nun ein Stück um praktisch flach tiefer in den Apennin vorzustossen.
Wie im Mittelgebirge üblich gibt es mehrere Varianten um zum Pass zu gelangen. Wir wählen eine witzige Variante welche eher das Prädikat Nebenst-strasse als Nebenstrasse verdient. Hier werden wir ziemlich alleine sein. Die Strasse ist auf gängigen Karten noch geschottert eingezeichnet, wurde aber kürzlich asphaltiert. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Sie verläuft fast parallel zur ebenfalls schönen Hauptstrasse über den Cisa, welche aber sehr üble Asphaltabschnitte enthält. Unsere Strasse zweigt etwas später aus dem Tal ab und steigt daher auch etwas steiler an. In Berceto treffen wir auf die Haupt-Passstrasse, hier mündet auch eine dritte Variante aus dem Tarotal ein und eine Variante über den Passo della Sillara und Passo del Cirone verleitet zu einem Umweg ins Magratal - Apennin halt, Optionen ohne Ende. Wir bleiben aber standhaft und folgen - angesichts des restlichen Tagesprogramms - dem direkten Weg zum Passo della Cisa der hier auf 900 Metern Höhe für einige Kilometer komplett abflacht, der Schlussanstieg hoch zum Pass ist dann kaum mehr der Rede wert.
Nach einer langen Abfahrt erreichen wir Pontremoli, den Hauptort des Magratals. Das Magratal ist verkehrtechnisch wichtig und deshalb stark befahren. Wir wählen daher eine Nebenstrasse bis Villafranca in Lunigiana. Hier wechseln wir für einige Kilometer auf die Hauptstrasse bis Aulla. Nicht nur theoretisch wäre es möglich, der Magra weiter zu folgen und flach weiter bis in die Versilia und unser Etappenziel zu fahren. Sicher eine Option für müde Teilnehmer, mit dem Makel dass der Verkehr stetig zunimmt je näher man dem Ziel kommt.
Die Variante die wir in der Regelplanung drin haben führt hingegen über einen tollen Anstieg zu dem auf 600 Metern gelegenen Fosdinovo. Je höher wir kommen umso imposanter werden die Ausblicke auf die Apuanischen Alpen welche sich auf deutlich über 2'000 Meter erheben und mit den bizarren Felsformationen an vergangene Tage im Südtirol erinnern.
Eine Kammstrasse führt dann in südliche Richtung und bietet erstmals schöne Blicke aufs Meer. Eine tolle Abfahrt bringt uns praktisch auf Meereshöhe nach Carrara, ein kleiner Anstieg rüber nach Massa und zum Schluss müssen wir uns noch durch das Versilia-Gedränge nach vorne an die Küste wuseln.