26.06.2016,
Jan:
Ein Hoch auf den
Arzlerhof. Wunderbares Abendessen, wunderbarer Wellnessbereich (von mir leider nicht besucht), wunderbares Frühstück.
Die Etappe beginnt ruhig. Über die Sautenser Höhe fahren wir Richtung Ötztal, durch Kiefernhaine und Almen, auf und ab.
Das Ötztal selber zieht sich, aber wir fahren diszpliniert und zügig. Nicht zügig genug für zwei unserer Strategen, die sich nach vorne absetzen.
In Sölden treffen wir auf Daniel, der uns im Ortskern verpflegt. Ich nutze die Gelegenheit und kläre noch eine letzte Frage mit dem Hotel Die Berge, in dem wir beim Alpengiro die letzte Nacht verbringen.
Nein, das mache ich NICHT, um auf Strava die Gruppe 1 anzugreifen. Ich rolle die Gruppe auf und mache Fotos.
Schön ist es am Timmelsjoch, windig ab der Mautstation. Sehr schön wird es danach, und das beste: es bleibt trocken bis oben. Für uns. Weniger Glück hat hier Gruppe 5, die noch in der Auffahrt vom Regenguss erwischt werden.
Peter ist oben auf der Passhöhe sehr begehrt. Er verwaltet die Tagesrucksäcke. Für die Abfahrt wird alles angezogen, was die Taschen bereithalten. Denn es ist kalt. 4 Grad, trocken.
In der Abfahrt beginnt es zu tröpfeln. Die Mittagsverpflegung in Schönau ist unglaublich schnell organisiert, kaum habe ich den ersten Bissen von meinem Salat genommen, steht auch schon ein riesiger Teller mit Pasta vor mir. Dazu ein köstliches Dessert und ein Caffè, und schon kann es weiter gehen.
Nach einem Reifenplatzer in der Abfahrt, der gekonnt ausbalanciert wird, sammeln wir uns im Kreisverkehr von St. Leonhard und stechen gen Meran. Es beginnt zu regnen, erst leicht. Das Tempo ist hoch. Zu hoch für uns. Drei Mann liegen auf dem Asphalt, Hautabschürfungen, eine geprellte Hüfte. Hoffentlich ists morgen besser.
Danach öffnet der Himmel die Schleusen. Kilometerlang gehts durch den Starkregen nach Meran, die Verpflegung wird rechts liegen gelassen. Aber irgendwie ist es geil. Nass sind wir eh, und es ist warm. Die entgegenkommenden Autos duschen uns zusätzlich – egal!
Hinter Meran dann blauer Himmel und Trockenheit und eine wunderbare Strecke durch die Südtiroler Apfelplantagen, und tatsächlich erwischt uns nur noch ein weiterer Schauer vor der Ankunft in Bozen.
Das Prädikat "nasseste Gruppe" können wir dennoch nicht für uns beanspruchen. Gruppe 3 von Tom und Ingo hat es übler erwischt: 60 km Dauerregen.
Jetzt ist auch Gruppe 5 da. Abendessen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Zur heutigen Etappe braucht man eigentlich gar nicht so viel zu sagen. Bereits an Tag 2 steht das Dach unserer Reise auf dem Programm, die Cima Coppi, das Timmelsjoch. Da bereits auf dem Weg von Oetz nach Sölden reichlich Höhendifferenz ansteht ist es eigentlich ein Anstieg über 55 Kilometer.
Unser Startort Arzl liegt auf einer Gebirgsterrasse über dem Inn, wo das Pitztal ins Inntal mündet. Als Einstieg in den Tag fahren wir über die Sautenser Höhe und vermeiden so die Hauptstrasse im Tal und gelangen über Nebenstrassen zum Einstieg des Oetztal.
Nun beginnt besagter Anstieg zum Timmelsjoch das uns ins Passeiertal bringt. Zuerst lange 32 Kilometer mit 740 Höhenmetern bis Sölden, wo der eigentliche Anstieg zum Joch beginnt. Mit den diversen Zwischenabfahrten auf dieser epischen Auffahrt sind mehr als 2'000 Höhenmeter zu bewältigen.
Aber auf dem Timmelsjoch ist auf unserer langen Fahrt nach Florenz auch ein markanter Punkt erreicht. Wir wechseln von der Alpennord- auf die Alpensüdseite und überqueren die Grenze in unser Zielland Italien.
Nun geht es lange bergab durchs Passeiertal durch verschiedene Vegetations- und Klimazonen. Vom hochalpinen Timmelsjoch landen wir Ausgangs Passeiertal im mediterranen Meraner Becken.
Durch das von Obstbäumen geprägte Etschtal fahren wir auf Nebenstrassen bis zu unserem namhaften Zielort Bozen, Landeshauptstadt von Südtirol und Zusammenschluss von Etsch- und Eisacktal.