07.05.2016,
tobsi:
Was war das heute für ein Bilderbuchtag. Bilderbuchtwetter, Bilderbuchlandschaft, Bilderbuchstrecke, Bilderbuchgruppe, Bilderbuchanstiege. Wobei das letzte jetzt sehr subjektiv vom Schreiberling ist. Denn obwohl heute mit der Walleralm, Rosengasse, Schöne Aussicht am Irschenberg die Highlights rund um das Sudelfeldgebiet gefahren wurden, bleiben wohl nicht nur die schöne Landschaft, die super Aussicht und das traumhafte Wetter in Erinnerung. Was auch in Erinnerung bleibt ist Hochprozentiges. Denn zum Erklimmen dieser Sackgassen oder Anstiege haben uns die Straßenbauer steile Wege in den Weg gestellt, die mit viel Schweiß und auch ein wenig Schmerz erkämpft werden mussten. Doch zumindest oben an der Walleralm war bei den meisten die harten, hochprozentigen Kilometer vergessen, die Schmerzen, der Kampf während des Anstiegs. Dieses Gefühl, die Euphorie, es trotz der Steilheit geschafft zu haben, macht sich normalerweise schnell breit, wenn man oben das Gipfelgefühl erfahren darf. Hinzu kommt heute noch eine wunderschöne Aussicht, ein wunderbares Wetter und supernette Leute, die das gleiche Gefühl erleben und mit denen man das Erlebte austauschen kann. Oben an der Walleralm waren wir auf 1400 m und hatten das meiste des Tages geschafft. Kurz zum Sudelfeldpass hochwuppen und die flowige Abfahrt hinunter nach Bayerischzell nehmen. Danach lief es über Fischbachau, Hausham und durch das Leitzachtal wie von selbst. Wir genossen die leicht geschwungenen Kurven entlang der Leitzach, Fliegenfischer versuchten sich im Flüßchen beim Angeln. Schnell erreichten wir so nach einem kurzen Wupper mit wunderbarer Kurvenführung den Irschenberg und die Schöne Aussicht dort. Es war für uns bereitet, das wunderbare Alpenpanorama mit Wendelstein und den leicht gezuckerten Gipfeln. Da durfte ein Gruppenfoto nicht fehlen. Eine 4-Kombo an betagten Einheimischen trafen wir hier mit ihren Mountainbikes. Natürlich sollten sie uns ablichten. Alle über 70 machten sich noch einen recht rüstigen Eindruck, doch mit der modernen Technik und der Handykamera und Kamera am Rad waren sie ein wenig überfordert. Aber irgendwie haben wir auch das hinbekommen. Eine der „jungen“ Damen sagte mir später, dass sie sich vor kurzem erst ein Carbon-Rennrad gekauft habe, ihr „junger“ Mann erzählte von seinen Erlebnissen am Galibier, wo er im Frühjahr Skitouren in fünf Meter tiefen Schnee gegangen ist und einige Monate später Rennrad fuhr. Auch so kann Radfahren sein. Man trifft interessante Leute und tauscht sich aus. Nach einiger Zeit ging es an der Kirche von Wilparting mit dem Alpenpanorama im Hintergrund vorbei in eine flowige Abfahrt. Über Au steuerten wir Bad Feilnbach an, wo mir eine Teilnehmerin einen TipTop-Tip gab. Wir fielen auf ihren Rat hin in ein kleines Cafe ein, deren Kuchen- bzw. Tortentheke reich gefüllt war und die Auswahl schwer fiel. Auch eine hungrige Schar von 20 oder mehr Radlern hätte diese Kuchentheke nicht leerbekommen. Bei Scheiterhaufen, Pralinentorte und allerhand anderer Leckereien genossen wir die Sonne und die wohlverdiente Pause. Aber danach wurde es wieder sportlich. In Einerreihe sollte es schnurstracks Richtung Nussdorf gehen. Eigentlich. Doch ein Umleitungsschild verleitete mich diesem zu folgen mit weitreichenden Folgen. Die Umleitung leitete Gruppe 1 in die Gegenrichtung und später auf die Autobahn. Was nun machen? Umdrehen oder Plan B. Plan B wurde gezogen, der sich als zunächst recht schön darstellen sollte. Die Durchfahrt durch Neubeuern empfand ich als sehr schön, weil das Örtchen eine wunderbare Kulisse bot. Netter Marktplatz und darüber thronte ein schönes Schlösschen. Doch Gruppe 1 musste für meine Unkenntnis büßen, denn den letzten geplanten Anstieg des Tages kannte ich nicht richtig und wusste daher auch nicht, wie steil dieser sein würde. Auf Betonplatten ging es wieder hochprozentig nach oben, auch wenn die Landschaft und vor allem der Blick oben auf ein schönes Kirchlein und der Blick zurück Richtung Chiemsee schön war, hatte das Hochprozentige die Stimmung etwas gekippt. Kurzerhand wurde etwas umgeplant, die eigentliche Auffahrt zum Duftbräu ausgelassen und anstatt das Mühltal hinauf hinab zu fahren, damit wenigstens dieser Abschnitt noch mitgenommen werden konnte. Und der Gruppe 2 wurde kurzerhand empfohlen die Erfahrungen der Gruppe 1 nicht zu machen und den Anstieg auszulassen. Unten in Nussdorf war es auch schon fast geschafft. Nach dem kurzen Stich nach Nussdorf begleitete uns der Inn über Erl bis kurz vor Niederndorf. Es durfte wieder mal ein wenig der Flow genossen werden. Ich denke, dass trotz den hochprozentigen Erfahrungen des Tages an Rosengasse, Walleralm und Steinkirchen der Stolz und die Erlebnisse des Tages die kurzen Schmerzen an den Rampen vergessen lassen. Morgen wird es nicht mehr so hochprozentig, aber es wird weiter im Bilderbuch geblättert. Es steht die bayerische Acht mit Sudelfeld, Spitzingsee und Wechsel an. Es ist bereitet für eine weitere Heldentat auf dem Rad.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf dieser Etappe erradeln wir die Highlights der Sudelfeldgegend. Rund um den Sudelfeldpass, den wir auf einsameren Straßen erreichen befahren wir zwei Sackgassen. Vom Sudelfeldpass stürzen wir uns hinunter nach Bayerischzell, um kurze Zeit später durch Fischbachau Richtung Leitzachtal zu rollen. Über einsamere Straßen fahren wir Richtung Irschenberg, den wohl jeder von einer Fahrt auf der A8 kennt. Idylle pur, auch wenn die A8 für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgt. Am Irschenberg genießen wir kurz die Aussicht auf die Zacken der Bayerischen Voralpen und nehmen dann den Weg an der Wallfahrtskirche Wilparting vorbei. Über Bad Feilnbach geht es flach ins Inntal, wo wir nochmals eine Schleife drehen, um den idyllischen Anstieg zum Duftbräu mitnehmen zu können. Rund um Samerberg folgt jetzt eine kurvige Auffahrt, eine kurze Auffahrt und die schnelle Abfahrt zurück ins Inntal. Die letzten Kilometer führen nahezu flach das Inntal hinauf nach Ebbs zurück.