08.05.2016,
tobsi:
Nachdem die hochprozentigen Rampen von gestern vielen noch gut in Erinnerung waren, haben wir die ursprünglich geplante Runde etwas angepasst und die zweite Acht in umgekehrter Richtung angeboten. Außerdem wurden noch 5 km eingespart, indem man direkt am Schliersee vorbei Richtung Tegernsee gefahren ist.
Aber wie die Tage zuvor ging es erst einmal in Ebbs los. Ich wage es schon fast nicht zu erwähnen, aber die Sonne lachte uns an, es war wieder Kaiserwetter im Kaiserwinkl. So machten wir uns auf in Richtung Wendelstein, der uns hinter Oberaudorf begrüßte und in schönem Licht getaucht war. Anstatt aber direkt den Sudelfeldpass anzusteuern, sammelten wir heute ein wenig mehr Einrollkilometer. Wir nahmen die schmale Auffahrt am Brannenburg unter die Räder, wo nur ein kurzes, recht steiles Stück Rampe auf uns wartete. Doch die Gruppe 2, die ich heute begleiten durfte, drückte das Ding in kompletter Mannschaftsstärke weg und auch im folgenden, flächlichen Abschnitt bis zum Tatzlwurm machte kaum einer Anstalten groß nach vorne oder hinten sich abzusetzen. Durch das Kehrennirvana kämpften wir uns in Richtung offenes Gelände. Die gestern erklommene Rosengasse und Grafenherberg im Blick. Doch diese bösen Rampen waren, denke ich, heute vergessen. Die bekannte Abfahrt hinunter nach Bayrischzell fast schon Routine und dann ging es recht lange auf breiter Bundesstraße in Zweierreihe gen Schliersee. Die Gruppe lief gut, obwohl das Tempo wohl höher war, als in den letzten Tagen. Nach Erreichen von Neuhaus und des Schliersees half zur Entschleunigung ein Radweg am linken Ufer. Es war einiges los und auch durch die schmalen Straßen der folgenden Dörfchen blieb das Tempo moderat bis die Hauptstraße zwischen Schlier- und Tegernsee erreicht war. Hier kam das erste Mal am Tag das Kürzer. Entlang des Tegernsees in Zweierreihe am Ufer entlang bis Tegernsee, wo uns eine verlorene Satteltasche einen Zwangsstop bescherte, der dazu genutzt wurde am Seeufer einige Fotos zu schießen. Dem doch regen Verkehr entkamen wir dann endlich in Rottach-Egern auf dem Weg hinauf zur Monialm, wo wir uns unseren wohlverdienten Kaiserschmarrn gönnten. Das wäre zu schön gewesen, denn ein Stromausfall verhinderte das Zubereiten des Kaiserschmarrns, weshalb auf andere kalorienreiche Gerichte umgeschwenkt werden musste. Durch das enge, idyllische Tal der Valepp, die sich hier ihr Bett in den Stein gegraben hat, ging es Richtung Abzweig zur Auffahrt hinauf zum Spitzingsee. Bei diesem Wetter ist dieser Teil der Alpen einfach nur genial und unheimlich schön. Und die Auffahrt genossen wir in vollen Zügen. Oben trafen wir Gruppe 1, die sich mit uns auf den Weg machte. Die Abfahrt gingen wir gemeinsam an. Unten kurz einen Platten behoben, ließen wir die sportive Gruppe ziehen. Es ging wieder zurück Richtung Bayrischzell auf recht stark befahrener Straße. In sauberer Einerreihe zogen wir unsere Bahnen bis zum Ursprungspass, von wo aus es lange Zeit leicht bergab ging. Ich zog einen Schwanz von 15 Radlern hinter mir her, die sauber ihre Bahn hinter mehr zogen. Ein richtig schönes Bild. Auch die kurzen Wellen bei Thiersee wurden in der Gruppe weggedrückt und dann folgte die flowige, kurvenreiche Abfahrt hinunter ins Inntal nach Kufstein. In der Abfahrt erhaschten wir schöne Blicke auf die Perle Tirols mit ihrer mächtigen Festung. Nachdem die richtige Straße nicht gefunden wurde, kam noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Kufstein zustande. Die letzten Kilometer waren dann in Zweierreihe nur noch Ausrollen. Bei ein paar Tropfen von oben genossen wir das Panorama mit dem kleinen Kirchlein oberhalb von Ebbs und den Bergen dahinter. Der Himmel meinte wohl für uns weinen zu müssen, dass dieser schöne Radtag schon sein Ende fand.
Ursprüngliche Beschreibung
Die Acht in den Bayerischen Voralpen nimmt alle Highlights dieser Gegend mit, auch wenn rechts und links einige Sackgassen (Wechsel, Gindelalm) nicht befahren werden. Von Ebbs steuern wir zunächst Oberaudorf und dann Brannenburg an, um die schmalere Auffahrt hinauf zum Sudelfeld unter die Räder zu nehmen. Es wird sogar ein einspuriger, kurzer Tunnel befahren. Danach wird es wahrscheinlich etwas verkehrsreicher und wir sind vielleicht froh uns in die Abfahrt hinunter nach Bayerischzell stürzen zu können. Im Tal sammeln wir ein wenig unsere Kräfte, um die steile Auffahrt zum Spitzingsee anzugehen. Der nun idyllischste Abschnitt der Route bringt uns hinunter Richtung Valepp und über den Wechsel an den Tegernsee. Dessen Trubel und Hektik lassen wir möglichst schnell hinter uns, um über Fischbachau wieder Bayerischzell anzusteuern. Über den Ursprungpass verlassen wir Deutschland und erreichen bei Kufstein das Inntal. Zu Füßen der Festung von Kufstein sind die letzten Kilometer Richtung Ebbs schnell vorbei und wir können uns im Hotel verwöhnen lassen.