Die erste Etappe in allen Gruppen
Es ist soweit! Auf die Minute pünktlich um 7.30 Uhr erreicht das Orgateam den Platz vor der Kurmuschel im Kurpark von Bad Krozingen. Gestern abend hatten wir nur bis halb elf die ganze Ausrüstung auf die Fahrzeuge verteilt - letztes Jahr in Göttingen hatte das noch bis halb zwei gedauert. Und auch heute morgen läuft alles pünktlich und nach Plan. Ein weiterer Fortschritt gegenüber 2010.
Das Wetter ist perfekt, die Stimmung schon jetzt großartig, besser noch als gestern auf der Pastaparty, wo wir so viele bekannte Gesichter nach einem Jahr endlich wieder gesehen haben. Der Checkin läuft, der Kurdirektor von Bad Krozingen, Rolf Rubsamen, empfängt uns mit einer freundlichen Rede und stellt uns das Bundesliga-Frauenteam Rothaus Vita Classica Bad Krozingen vor, das uns heute auf einem Teil der Etappe begleiten wird.
Und dann geht es, nach einem Jahr Vorbereitung, endlich los. Ich starte in der roten DolceVita-Gruppe 5, die als erstes startet, damit sie abends zu akzeptablen Zeiten in Bad Peterstal ist. Mein Plan ist, mich von der schwarzen Gruppe 1 überholen zu lassen, mit der zur ersten Getränkeverpflegung zu fahren, von da aus in der grünen Gruppe 2 zur Hauptverpflegung, mit der blauen Gruppe 3 zur zweiten Getränkeverpflegung und von dort mit der gelben Gruppe 4 ins Ziel, um jeder Gruppe den Rundfahrtsspirit einzuhauchen - was aber gar nicht nötig ist, wie ich schnell merke.
Die Dolce-Vita-Gruppe läuft. Zügig fahren wir durch die Felder nach Staufen und ins Münstertal. Getrieben von dem Ziel, die Überholung möglichst weit herauszuzögern, wird ein recht hohes Tempo angeschlagen. Aber wohl nicht zu hoch, denn um mich herum unterhalten sich alle noch. Ich nutze die Gelegenheit, mich mit Leuten zu unterhalten, die ich sonst den Tag über nicht sehe.
Thomas und
Andreas kriege ich leider nicht zu Gesicht. Thomas bricht vorne den Wind, Andreas sorgt dafür, dass hinten keiner rausfällt. So kümmern sie sich in der Dolce-Vita-Gruppe um ihre Schäfchen.
Ziemlich unwürdig überholen uns die schwarzen, während wir uns gerade am Straßenrand unserer Kleidung entledigen. Die Stohrenstraße dräuht am Horizont und es ist warm. Und in der Tat. Kurz darauf (ich bin mittlerweile plangemäß in der schwarzen Gruppe), biegen wir nach links auf die Stohrenstraße ab. Diese Konsequenz meines Plans wird mir erst jetzt klar - in der schwarzen Gruppe auf der Stohrenstraße. Oha.
Tobsi zieht gleich mit einigen Angestochenen weg, ich versuche, mich möglichst am idyllischen Schwarzwald zu delektieren, was mir bei 1200 bis 1400 Höhenmeter pro Stunde relativ schwer fällt. Es geht wohl nur mir so, nicht aber Andreas, der lächelnd neben
Spaghetti-Jan aus der grünen Gruppe aufschließt.
Die Stohrenstraße ist längst nicht so hart wie ihr Ruf. Wer nicht gerade die Kehren innen fährt, wird keine 18% erleben. Dafür aber den Schwarzwald von seiner schöneren Seite, insbesondere im oberen Teil mit tollen Aussichten.
An der Panoramastraße angekommen, gehts nach kurzer Vorwarnung rasant in die Abfahrt über Hofsgrund nach Kirchzarten (einige sollten nochmal die Aushänge studieren, besonders in Punkto Überholen von KFZ in Abfahrten). Weiter geht es hinauf nach Kirchzarten, wo Michl schon mit der ersten Getränkeverpflegung bereit steht und völlig verdient eine erste Jubelorgie erntet.
Hier stößt auch das quaeldich-Gründungsmitglied
Tobi zu uns, der uns bis Furtwangen zu meiner großen Freude begleitet. Ich warte auf die grüne Gruppe 2 und lasse die schwarzen ziehen. Und wie die grüne Gruppe läuft. Nichts von der Hektik der ersten Etappe 2010, ich fühle mich sofort heimisch in
meiner Gruppe. So viele bekannte Gesichter, und auch die neuen sind alle aufgeschlossen. Spaß machts mit Ludwig, Dieter, Frederik, Spaghetti und Maddis und allen anderen. Am Thurner stößt noch Walter zu uns, dem die Grenzsteintrophy noch in den Beinen steckt. Weiter gehts zum Neuhäusle und dann Richtung Hexenloch, wie schon auf Etappe 6 2009 hinuntergefahren sind. Aber was für ein Unterschied. Kein Regen und neuer Belag macht die Fahrt zum Genuss. Und rasant. Leicht ansteigend erreichen wir Furtwangen und die gut versteckte Hauptverpflegung auf dem Festplatz. Bei Kuchen, Schokoriegeln, Kartoffelsalat, Käsebroten, Bananen und Landjägern stärken wir uns für den Kackwellenteil der Etappe.
Ich fühle mich so wohl in meiner Gruppe, dass ich meinen Plan vergesse und mit Grün die Rollerpassage bis Vöhrenbach zurücklege (läuft!) und in den
Schlegelberg hineinfahre. Oben verabschiede ich mich von der Gruppe und lege mich mit Herbert zum Mittagsschlaf ins Gras. Eine halbe Stunde später führen Dieter und Stefan die blaue Gruppe heran. Dahinter der Mechanikerwagen und das Medical Car. Ersteres brauchen wir kurz darauf, weil
Sandalenstefan das einzige wesentliche Schlagloch zwischen Furtwangen und St. Georgen voll mitnimmt. Nach einer Minute ist sein plattes Hinterrad professionell durch ein Ersatzrad ersetzt.
Den Kackwellenteil überspringe ich, weil es nach Nörgeln klingen könnte, was dieser Etappe nicht gerecht würde. In der blauen Gruppe war es aber auch schön. Sie lief ohne mich aber wohl besser. Sorry Ilona, lowrider, Dieter und Sandalenstefan!
Am Moosenmättle hat Michl intuitiv den weitaus besseren Getränkeverpflegungsplatz gefunden, an der ich auf die gelbe Gruppe warten konnte, die etwas auf sich warten ließ. Auch hier super Stimmung und breites Grinsen allerorten. Eine besondere Freude, die Etappe an der Seite von
Herrn Unterstrich und dem
Etappenplaner dieser Premium-Etappe verbringen zu können. Mit
Günni wäre es auch schön gewesen, aber den habe ich leider kaum zu Gesicht bekommen, weil er die Gruppe nach hinten abgesichert hat. Die schöne Abfahrt durchs Kirnbachtal hinab nach Wolfach endete beinahe auf der Vorderfront eines Traktors, doch es reichen die verbleibenden 30 cm Straßenbreite, um diesem Hindernis zu entgehen. In Wolfach, dem folgenden Fixpunkt der Etappe, erleben wir eine
Marc Herzig-Gedächtnis-Kopfsteinpflasterpassage.
Die letzten 550 Hm zum
Freiersberg sind dann mehr oder weniger Pillepalle. Insbesondere auf dem flacheren Abschnitt durchs Wolftal läuft der Verband in der gelben Gruppe - mit meiner Wenigkeit und dem gutaussehenden
majortom an der Spitze - absolut vorbildlich. Lediglich die Anweisung, bei der Jackenanziehpause nicht in die Wiese des Hofes zu urinieren, an dem wir angehalten haben, wurde kreativ ausgelegt. Nach der Abzweigung aus dem Wolftal wird es dann geringfügig steiler, aber immer noch auf Rollerbergniveau. Wie die Gruppe den letzten Anstieg des Tages geradezu hinauffliegt, ist sehr beeindruckend, sind schließlich bereits deutlich über 2500 Hm absolviert. Gemeinsam mit dem Unterstrich, dem Major und der unbeugsamen
Roten Zora erstürmen wir die letzte Passhöhe der heutigen Etappe.
Die abschließende Abfahrt nach Bad Peterstal wird dann zur Tour d'honneur. Gemütlich rollen wir - inklusive einiger Teilnehmer der bemerkenswert starken Dolce-Vita-Gruppe - dann schließlich am Ziel in Bad Peterstal ein. Es folgt völlig berechtigt ein
stb72-
Gedächtnismassenkniefall vor dem Etappenplaner
majortom. Für ein niveau- und stimmungsvolles Abendprogramm sorgen dann sowohl die Bürgermiliz Bad Peterstal als auch die Volksmusikbrigade um den wahnsinnig komischen
Hansy Vogt u.a. mit dem sensationellen Hit "Tanz mit mir durch den Sommer". In diesem Sinne grüßen aus der Hotelbar des Hotels Hirsch zu Bad Peterstal (vorbildlich versorgt von Barfrau Doreen) die Berichterstatter
CvG (auch im Abendprogramm ganz stark),
il Maggiore (schätzt auch die gastronomischen Vorzüge Liguriens),
Eviva und Schnittchenvolker (letzere beiden mit eher passiven Beiträgen zum Bericht).
Mit diesem Fazit geben wir nach der Wellfleichorgie anno 09 im Gasthof Schmölzer zu Rothenburg erneut ab in die angeschlossenen Funkhäuser.
Zur Kntrolle noch der Vorbericht:
Bei der 3. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt geht es gleich von Beginn an zur Sache, denn die erste Etappe führt mit etwa 3000 Hm durch den Südschwarzwald vom im Rheintal gelegenen Kurort Bad Krozingen südlich von Freiburg bis Bad Peterstal im Hochschwarzwald – uns erwarten aber auch herrliche abgelegene Nebenstrecken und Schwarzwaldidylle pur. Nach kurzem Einrollen durch das Münstertal ist der erste Anstieg wohl gleich einer der härtesten der gesamten Tour: die bis zu 18 Prozent steile Stohrenstraße zum Schauinsland. Dort ist dann jedoch erst einmal eine längere Abfahrt angesagt, bis Kirchzarten, wo die erste Verpflegung auf uns wartet. Nach dem zweiten langen Anstieg des Tages zum Thurner fahren wir ab ins Hexenloch und dann über wildromantische Schwarzwaldstraßen bis zur Mittagspause nach Furtwangen. Die zweite Etappenhälfte beginnt mit einem lockeren Abschnitt im Tal der Breg, eines der Zuflüsse der Donau, doch auf den Anstiegen zum Schlegelberg und zum Windkapf sind wir dann wieder gefordert. Schließlich erreichen wir bei Wolfach im Kinzgtal die dritte Verpflegung. Das Wolftal hinauf und über den Freiersberg ins Ziel nach Bad Peterstal führt uns dann der letzte Abschnitt der ersten Etappe.
offizielle Etappenseite...
Für Mithilfe bei der Planung der Etappe bedankt sich das Orga-Team beim qd-User
werwohl.
Die GPS-Tracks werden erst zum Abschluss des Genehmigungsverfahrens zum Download bereitgestellt.
Alle Infos zur
quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt 2011
Hier könnt ihr euch
zur Deutschland-Rundfahrt 2011 anmelden
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